Mit neuen Herausforderungen entstehen neue Bündnisse: Wie wir uns auf die steigende Sterillium®-Nachfrage eingestellt haben
Das neuartige Coronavirus bringt eine Reihe von Herausforderungen für Unternehmen, Verbraucher und die Gemeinschaft mit sich. Wir bei HARTMANN, als Hersteller von Medizin- und Hygieneprodukten wie Sterillium®, spüren diese Veränderungen in besonderem Maße. Für einige Einzelhändler bedeutet die steigende Nachfrage nicht nur ein angespanntes Arbeitsumfeld in der Produktionsabteilung, sondern auch die Versuchung, einen anfälligen Markt auszunutzen.
"Wir glauben, dass wir gerade jetzt eine erhöhte ethische Verantwortung haben", erklärt Dr. Gian Carlo Sciuchetti, Geschäftsführer der BODE Chemie GmbH und Geschäftsbereichsleiter Desinfektion bei HARTMANN. "Deshalb distanzieren wir uns klar von überhöhten Preisen in jeglicher Form und tragen nicht dazu bei. "
Obwohl das Unternehmen keinen unmittelbaren Einfluss auf einzelne Händler und deren Preispolitik hat, beobachten wir den Markt kontinuierlich und ziehen, wo möglich, rechtliche Schritte in Betracht. Unsere Verpflichtung: Preiserhöhungen werden die direkte Folge eines Anstiegs der Produktions- und Materialkosten sein, aber niemals das Ergebnis der Gier der Unternehmen.
Ein solches Verhalten kann nicht nur den Ruf eines Unternehmens irreparabel schädigen, es ist auch unmoralisch einzelne Gruppen ohne die Mittel zu lassen, sich vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen.
Produktion auf Hochtouren
Der gestiegenen Nachfrage nach unseren Produkten gerecht zu werden, bedeutet für unser Produktionsteam ein höheres Arbeitspensum.
Wir produzieren jetzt rund um die Uhr, mit mehr Arbeitskräften in einer zusätzlichen dritten Schicht, um die konstante Versorgung mit wichtigen medizinischen und Hygieneprodukten aufrechtzuerhalten.
Jeder einzelne unserer Mitarbeiter setzt sich für unser gemeinsames Ziel ein: unsere Produkte dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden, zum Beispiel in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen.
Starke Partnerschaften
Ein Lichtblick inmitten dieser sich schnell verändernden und herausfordernden Umstände die Chancen, die entstehen: Chancen für neue Bündnisse und wachsende, starke Partnerschaften.
Als weitere Auswirkung der dramatisch gestiegenen Nachfrage nach Sterillium® hat KNEIPP, ein Tochterunternehmen der HARTMANN GRUPPE, seine Türen geöffnet, um die Produktion des Desinfektionsmittels in seinen Anlagen in Ochsenfurt/Würzburg, Deutschland zu ermöglichen. Diese zusätzliche Produktionskapazität wird in den kommenden Wochen weiter ausgebaut. Indem wir unsere Kräfte in dieser gemeinsamen Anstrengung bündeln, sind wir in unserer Mission bestärkt, eine weltweite Versorgung von Pflegekräften mit unseren Produkten sicherzustellen.
Schneller sein als das Virus
Wichtige Anpassungen in der Produktion sind jedoch nur ein Teil der Maßnahmen, um dem Virus Herr zu werden. Nur durch intensive Forschung können wir die Natur des Virus entschlüsseln, um ihm letztlich den entscheidenden Schritt voraus zu sein.
"Wir befinden uns bezüglich SARS-CoV-2 noch in einem Lernprozess", sagt Dr. Erika Mönch, Leiterin der Mikrobiologie bei BODE Chemie, HARTMANN-Geschäftsbereich Desinfektion. "Da es sich um ein völlig neuartiges Virus handelt, war das menschliche Immunsystem bisher nicht in der Lage, Antikörper zu entwickeln, die den Erreger neutralisieren – das macht die Krankheit schwerer".
Mönch hält globale Ausbrüche anderer neu auftretender Krankheiten in Zukunft für sehr wahrscheinlich. Der Prozess der natürlichen Auslese steht so zusagen unter Druck. Faktoren wie Globalisierung, wachsende weltweite Mobilität von Menschen und Gütern, sowie der Klimawandel spielen dabei eine Rolle.
"Die Evolution steht nicht still, und die erfolgreichsten Organismen werden sich durchsetzen", so Mönch abschließend. Bei den Coronaviridae sind schwere Infektionen oder hohe Sterblichkeitsraten jedoch keine primären Erfolgsindikatoren. Vielmehr ist ein erfolgreiches Virus ein Virus, das in der Lage ist, eine maximale Übertragungseffizienz aufrechtzuerhalten. Deshalb ist es so wichtig, die Rate der Neuinfektionen zu verlangsamen.
Dies nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht von entscheidender Bedeutung, sondern auch aus unternehmerischer Sicht und letztlich aus sozialer. Es ist die Solidarität, die die Zahlen niedrig, die Produktion hoch, die Kosten gering und die Hoffnungen aufrechterhalten wird. Es ist auch die Solidarität, die neue Kooperationen über Branchen und Fachgebiete hinweg schafft. Und auch wir werden weiterhin unseren größtmöglichen Beitrag leisten.